Münsterland - Wasserburg Anholt


Wasserburg Anholt in Isselburg-Anholt

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  1. Schloss Anholt ist eine der größten Wasserburgen Westfalens. Haupt- und Vorburg befinden sich auf zwei großen Inseln, die von mehreren Garteninseln umgeben sind. Ihre Ursprünge liegen in einem Wehrbau aus dem 12. Jh. 1169 wird erst mal ein Herr von Sulen "en Anholt" als Lehnsmann des Utrechter Bischofs Gottfried von Rhenen genannt. Als 1380 der Anholter Zweig der Herren von Sulen im Mannesstamm erlosch, fielen Burg und Herrlichkeit über Herberga von Sulen an deren Ehemann Hermann III. von Gemen. 1402 kam Anholt durch Heirat der Margaretha von Gemen an die Familie ihres Mannes Gysbert von Bronkhorst-Batenburg. Kaiser Sigismund bestätigte den Bronkhorst-Batenburgs im Jahr 1431 die reichsunmittelbaren Rechte ihrer Herrlichkeit. Während der Geldernschen Fehde stellte sich Gysberts Sohn, Jakob I., auf die Seite Kaiser Maximilians I. und kämpfte gemeinsam mit Johann II. Herzog von Kleve gegen den geldrischen Herzog Karl von Egmond. Dies hatte zur Folge, das Herzog Karl 1499 erfolglos versuchte, Burg Anholt im Handstreich zu nehmen. Ein weiterer Versuch Herzog Karls im Jahr 1512 war dann, nach dreimonatiger Belagerung, jedoch erfolgreich. Obwohl sich Jakobs Nachfolger, sein Vetter Dietrich III., 1531 seine reichsunmittelbaren Rechte als Herr von Anholt bestätigen ließ, gelang es ihm erst 1537 die Burg durch einen Vertrag zurück zu erhalten. Als Gegenleistung für die Freigabe von Burg und Herrlichkeit forderte der geldrische Herzog hohe Kontributionen. Außerdem mussten Burg, Stadt und Land den Herzögen offen gehalten werden. Doch bereits drei Jahre später entband Kaiser Karl V. die Herren von Anholt von diesen Verpflichtungen. Dieser Tatsache jedoch schenkten die Anhänger der Utrechter Union während des Achtzigjährigen Krieges keinerlei Beachtung und forderten von Dietrich unter Berufung auf den Vertrag von 1537 den Beitritt Anholts zum Bündnis gegen Spanien. Auf die Weigerung des katholischen Dietrichs, folgte die Belagerung der Stadt durch die Geusen. Sie plünderten Anholt und legten vielerorts Feuer. Erst als der Herzog Wilhelm V. von Kleve Truppen zum Entsatz schickte, flohen die Plünderer. Ein ähnliches Schicksal ereilte die Burg auch im Dreißigjährigen Krieg. Als letzter männlicher Vertreter der Familie starb Dietrich IV. (derweil vom Kaiser in den Grafenstand erhoben), nachdem er 1647 Burg und Grafschaft an den Mann seiner Tochter Maria-Anna, dem Reichsgrafen Leopold Philipp Carl zu Salm, Wild- und Rheingraf, übertragen hatte. 1743 wurden dessen Nachfahr Nicolaus Leopold durch den Kaiser der erbliche Titel eines Fürsten zu Salm-Salm verliehen. 1802 wurde die Herrschaft Anholt mit den Ämtern Bocholt und Ahaus des aufgehobenen Fürstbistums Münster zum Fürstentum Salm vereinigt. 1810 fiel das Fürstentum Salm dann an Frankreich. Im Zuge des Wiener Kongresses wurde die Souveränität des Fürstentums Salm nicht wiederhergestellt, sondern die Gebiete wurden Preußen zugeschlagen. Burg Anholt aber verblieb den Fürsten als Wohnsitz. 1945 war die Burg durch Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs stark zerstört worden. Der damalige Burgherr, Nickolaus Leopold Fürst zu Salm-Salm, begann unmittelbar nach den Zerstörungen mit Maßnahmen zur Rettung der Burg. Nach der Wiederherstellung konnte sie wieder von der fürstlichen Familie bewohnt werden, zugleich wurden viele Teile der Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben einem Museum können auch die Parkanlagen besichtigt werden. Daneben beherbergt die Burg ein Parkhotel mit Restaurant und einen Golfclub.

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