Münsterland - Schloss Harkotten


Schloss Harkotten in Sassenberg

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  1. Schloss Harkotten. Die heutige Schlossanlage geht auf einen Vorgängerbau aus dem 14. Jh. zurück. Zwischen 1297 und 1309 erbaute Heinrich II. von Korff als Lehnsmann des Bistums Münster eine Wasserburg zur Sicherung der Bistumsgrenzen gegenüber Osnabrück, die von einem umfangreichen Gräftensystem umgeben war. Nach seinem Tod 1334 teilten seine beiden Söhne Heinrich und Eberhard den Besitz unter sich auf. Während Eberhard den westlichen Teil der Burg erhielt, kam der östliche Teil an Heinrich, der sich anschließend von Korff-Smiesing nannte. Seit jener Zeit existieren auf dem Areal zwei getrennte Herrenhäuser. Die Vorburg, die Mühle, das Gerichtshaus mit Kerker und die Försterei blieben aber ebenso wie die Brauerei und die ab 1311 erbaute Schlosskapelle im gemeinsamen Besitz beider Familienzweige.

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  2. Schloss Harkotten - Haus von Korff. Nachdem das östliche Herrenhaus der Burg bereits im 18. Jh. von der Familie von Ketteler abgerissen und durch den Neubau eines Schlosses ersetzt worden war, ließ auch die Familie von Korff zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihr altes Herrenhaus niederlegen, um ein neues, modernes Gebäude zu errichten. In der Zeit von 1804 bis 1806 ließ Friedrich Anton von Korff gemeinsam mit seiner Ehefrau Rosine ein schlichtes Schloss im Stil des Klassizismus errichten. Als Architekten beauftragte er dafür Adolph von Vagedes. Nachdem im Zuge des Schlossneubaus bereits die Gräften des Korff'schen Anteils zugeschüttet worden waren, wurden 1831 auch die übrigen Außenanlagen umgestaltet. Westlich des Herrenhauses wurde ein zentrales Rondell mit Rasenfläche und einem Teich in dessen Mitte angelegt sowie ein Wirtschaftsgebäude errichtet. In jenem Jahr wurde auch der mittig vor der Westfassade gelegene Portikus zu einer Eingangshalle umgebaut. Das Schloss wird heute noch von der Familie von Korff bewohnt.

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  3. Schloss Harkotten - Haus von Ketteler. Nachdem die Familie von Korff-Smiesing 1615 im Mannesstamm erloschen war, kam ihr Anteil an der Anlage über die Erbtochter Christine an die Familie ihres Ehemanns, die Freiherren von Ketteler. 1755 ließen diese ihren Teil der Burg abreißen und an gleicher Stelle ab 1754 ein repräsentatives Barockschloss nach Plänen des fürstbischöflichen Feldhauptmanns und Landesingenieurs Johann Leonhard Mauritz Gröninger erbauen. Fertiggestellt wurde es erst im Jahr 1767, da die Bauarbeiten während des Siebenjährigen Krieges von 1758 bis 1763 unterbrochen wurden. Die Freitreppe vor dem Schlossportal wurde sogar erst 1796 fertiggestellt. Nach 1800 kam nördlich des Schlossgebäudes eine Gartenanlage hinzu, die sich an barocken Vorbildern orientierte. Nachdem die Firma des Designers Luigi Colani mehrere Jahre im Schloss beheimatet war, schloss 1988 die Familie Sieger einen Erbpachtvertrag mit der Familie Ketteler ab und ließ es umfassend restaurieren. Die Räume werden noch heute als Sitz einer Designagentur genutzt. Gleichzeitig wurden durch den belgischen Gartenarchitekten Jacques Wirtz auch die Außenanlagen wiederhergestellt. Im restaurierten Barockgarten findet sich heute eine Sammlung zeitgenössischer Kunstobjekte, die durch den Schlossherrn und seinen Sohn Michael sowie befreundete Designer und Künstler gefertigt wurden.

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