Münsterland - Schloss Steinfurt


Schloss Steinfurt in Steinfurt

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  1. Schloss Steinfurt (auch Schloss Burgsteinfurt genannt) ist die älteste Wasserburg Westfalens. Als Erbauer gilt Rudolf II. von Stenvorde, Edelherr von Steinfurt. In Urkunden wird sein sächsischer Haupthof erstmals 1129 erwähnt.
    1164 wurde die damalige Burg in einer Fehde mit den Herren der Burg Ascheberg zerstört. Mit Unterstützung des Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel ließen die Besitzer die Burg jedoch wieder aufbauen. Ende des 12. Jahrhunderts wurde eine Burgkapelle an die bereits teilweise vorhandene Ringmauer angebaut.
    Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des Wohnturms zu einem Rittersaal. Zeitgleich wurden die beiden Einzelinseln zu einer einzigen vereint und mit einer Wehrmauer umgeben.
    Als die Familie derer von Steinfurt 1421 im Mannesstamm erlosch, kamen Burg und Herrlichkeit über die Erbtochter an Everwin von Götterwick, der im gleichen Jahr auch die Grafschaft Bentheim erbte. Seine Familie nannte sich daraufhin "Grafen von Bentheim und Steinfurt". Da diese aber auf einer der zahlreichen anderen Besitzungen wohnte, wurde die Burg in Steinfurt fortan nicht mehr als Wohnsitz genutzt und verfiel allmählich.
    Zum Schutze gegen die Begehrlichkeiten des Münsteraner Fürstbistums wurde Steinfurt im April 1495 dem Reich zu Lehen aufgetragen und zur Reichsgrafschaft erhoben. Die damit verbundene Reichsunmittelbarkeit erzürnte den Fürstbischof von Münster, in dessen Machtbereich Steinfurt lag, und führte in der Folgezeit immer wieder zu Auseinandersetzungen mit ihm.
    Erst Gräfin Walburg von Brederode wohnte wieder dauerhaft auf der Anlage und ließ sie ab 1558 gemeinsam mit ihrem Sohn Arnold zu einem Schloss umbauen.
    Während des Dreißigjährigen Krieges wechselte das Schloss mehrfach die Besitzer und wurde dabei stark beschädigt. So wurden 1634 Schloss und Stadt von Truppen des Fürstbischofs von Münster, Ferdinand I. von Bayern, besetzt. Ihnen folgten erst hessische 1647 dann kaiserliche Mannen. Zwar wurden bereits 1661 erste Instandsetzungsarbeiten vorgenommen, doch erst zwischen 1706 und 1715 erfolgte der vollständige Wiederaufbau. Weitere Neubauten folgten zwischen 1723 und 1729 im schlichten Stil des Barocks. Von 1877 bis 1898 erfolgte eine Restaurierung der Anlage durch den Münsteraner Architekten Franz Anton Nordhoff. Unter seiner Federführung wurden zahlreiche alte Bauteile durch modernere Elemente ersetzt.
    Die von Wassergräben umgebene Anlage grenzt auf der einen Seite an die Ortschaft Steinfurt, nach Süden hin liegt es landschaftlich frei in Richtung Bagno, dem ca. 65 ha großen, ehemaligen Schlosspark. Das "Bagno", Burgsteinfurts herrlicher weitläufiger Landschaftspark mit großem See und Golfanlage, wurde 1765/75 im französischen Stil angelegt, später erweitert und in einen englischen Park umgewandelt. Das Schloss befindet sich heute noch im Besitz der Familie zu Bentheim und Steinfurt und wird als Wohnsitz genutzt.

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