Münsterland - Schloss Senden


Schloss Senden in Senden

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  1. Sander Droste zu Senden (1357-1401) gilt als Stammvater der Linie Droste zu Senden. Sein Sohn Ludeke (1405-1466) errichtete ein festes Haus. Er war es auch, der als erster in seinem Erbteilungsvertrag von diesem befestigten Platz als "dat hus to Sendene" sprach, das er seinem Sohn Sander II (1448-1502) vermachte. In dessen Zeit fällt der Bau des Herrenhauses in seiner heutigen Form, das mit seinem Dreistaffelgiebel das wohl älteste erhaltene Baudenkmal dieser Art ist. Sander II übertrug 1502 seinem gleichnamigen Sohn, Sander III, Haus Senden. Er wurde 1510 vom Bürgermeister und Rat der Stadt Münster mit dem Gogericht zu Senden betraut, 1519 von den Landständen zum Vollzieher der Landesvereinigung gewählt. Sein Sohn Joachim (geb.1559), der sich besonders als Soldat im Kampf gegen die Wiedertäufer auszeichnete, erbte Haus und Hovesaat Senden und nach seinem Tod sein ältester Sohn, Sander der IV Droste zu Senden. Anlässlich eines zu leistenden Lehenseides (1587) wird von der Brandschatzung und Plünderung des Hauses Senden durch die "Hispanischen" während des spanisch-niederländischen Freiheitskrieges berichtet. Die Erbin Sanders IV, seine einzige Tochter Maria, heiratete ihren Vetter Jobst Droste zu Beck und vererbte den Besitz an ihren Sohn Heinrich. Er und seine Frau starben mitten in den Wirren des dreißigjährigen Krieges und hinterließen drei minderjährige Kinder. 1634 wurde Haus Senden an die Eheleute Andreas Kock und Gertrud Hausmann verpachtet, bis der älteste Sohn Heinrichs, Jobst Mauritz Droste zu Senden, nach erreichter Volljährigkeit das Erbe Droste zu Senden antrat. Sein Nachfolger wurde der älteste Sohn Jobst Adolf (1655-1711), der mehrere Projekte in Auftrag gab. Den Droste zu Sendenschen Besitz erbte Freiherr Johann Ferdinand Droste zu Senden (1684-1723). Auch er und sein Sohn Freiherr Franz Arnold Mauritz (1717-1762) planten die Neugestaltung der Schlossinsel mit der Vorburg nach französischem Vorbild. Nachdem der älteste Sohn von Franz Arnold Mauritz, Clemens-August gestorben war, erbte der zweite Sohn Karl-Friedrich Droste zu Senden (1750-1800) das Gut in Senden. In dieser Zeit richtete die französische Armee nicht unerhebliche Schäden an. Ihn beerbte sein Sohn Freiherr Max-Friedrich Droste zu Senden (1777-1847), Abgeordneter des Westfälischen Provinziallandtages und erster Bürgermeister des Amtes Senden. Sein Erbe trat der Freiherr Clemens-August Droste zu Senden (1821-1875) an. 1865 wurde der Ziegelsteinturm errichtet. Das Gut fiel an den ältesten Sohn Maximilian Franz (1854-1893), der früh kinderlos starb, sodass sein jüngerer Bruder Ferdinand Aloysius Droste zu Senden (1861-1903) das Erbe übernahm. Er verehelichte sich mit Maria Freiin von Romberg (1866-1939), der Großmutter des Mauritius Freiherr Droste zu Senden. Nach dem Tod des Ferdinand Aloysius erbte sein Sohn, Freiherr Klemens Droste zu Senden (1896-1977), das Gut Senden. 1920 heiratete er Pia Freiin von Boeselager aus dem Hause Eggermühen (1901-1975).
    Im Haus Senden fand 1946 das in Münster ausgebombte Forstamt Münster-Süd Aufnahme. Nach dem Auszug des Forstamtes wurde das Erdgeschoss von 1952-954 von den Schwestern des Clarissen-Kapuziner-Ordens benutzt. 1957 erfolgte der Verkauf des Schlosses an die Brüder Funnemann aus Münster. Nach Nutzung als Internat und später als Altenpension wurde das Schloss in den 80er Jahren zu einem Hotel mit Restaurant und Spielkasino umgebaut. Der Betrieb wurde Ende der 90er Jahre eingestellt. 2007 gründete sich die Initiative Schloss Senden, die sich als gemeinnütziger Verein für die Erhaltung und die Sanierung des Schlosses einsetzt.

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