Münsterland - Schloss Münster


Schloss Münster in Münster

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  1. Das Fürstbischöfliche Schloss ist ein in den Jahren von 1767 bis 1787 im Stil des Barock erbautes Residenzschloss für Münsters vorletzten Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels.Der Architekt war Johann Conrad Schlaun.
    Schlaun machte bereits 1732 erste Pläne zum Bau einer Residenz am Ort. Mit dem Bau einer Klosterkirche wurde begonnen, sie wurde jedoch nie vollendet. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges und der Schleifung der Befestigungsanlagen der Stadt Münster erteilte Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels vor allem auf Wunsch des Münsteraner Adels dann den Auftrag zum Bau eines Residenzschlosses am Ort der ehemaligen Zitadelle, der von 1767 bis 1787 dauerte. Die Grundsteinlegung fand am 26. August 1767 statt.
    Für den Bau dieses Residenzschlosses stellte Johann Conrad Schlaun einen Generalplan auf, an dem sich die Arbeiten orientieren sollten. Bis zu Schlauns Tod 1773 waren der Außenausbau des Schlosses, der nördliche Marstall, das nördliche Wachhaus sowie der Innenausbau des Südflügels fertiggestellt. Nachfolger wurde Wilhelm Ferdinand Lipper. Von Schlauns Generalplan errichtete Lipper noch das südliche Wachhaus, während der südliche Marstall sowie die Wirtschaftsgebäude nicht mehr erbaut wurden. Der Schlossgarten, von Schlaun nach französischem Vorbild geplant, wurde von Lipper durch das englische Gestaltungsideal ersetzt.
    Der Auftraggeber des Baus, Fürstbischof Maximilian Friedrich, verstarb bereits 1784, drei Jahre vor der Fertigstellung. Sein Nachfolger Maximilian Franz von Österreich, ebenso wie Maximilian Friedrich gleichzeitig Fürsterzbischof von Köln, hielt sich mehr in seiner kurfürstlichen Residenz Bonn als in Münster auf. Mit dem Ende des Fürstbistums Münster durch den Reichsdeputationshauptschluss verlor das Residenzschloss die Funktion, für die es gebaut war.
    Im Jahr 1803 bezogen der preußische Zivilgouverneur Freiherr vom Stein und der Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher das Schloss. Ab 1815 war das Schloss dann Sitz des jeweiligen Oberpräsidenten und des kommandierenden Generals der Provinz Westfalen.
    Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt.
    1946 begann der Wiederaufbau. Der Entscheidung hierfür lag zugrunde, dass sämtliche Universitätsgebäude zerstört waren und das Schloss als "weniger zerstörtes Gebäude" klassifiziert wurde. So legte der Provinzialkonservator W. Rave 1946 Pläne vor, die das Gebäude als "Verwaltungs- und Vorlesungsgebäude der Landesuniversität" darstellten. Bereits 1949 konnten die ersten Vorlesungen im Südflügel gehalten werden. 1954 wurde das Schloss schließlich auch offizieller Sitz der Westfälischen Wilhelms-Universität. Die Kosten für den Wiederaufbau lagen bei ca. 2,5 Mio. Reichsmark. Im Schlossgarten hat das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Institut für Botanik des Fachbereichs Biologie seinen Sitz. Gleichzeitig befinden sich dort der Botanische Garten. Dreimal täglich erklingt von den Glocken auf dem Dach des Schlosses ein Glockenspiel. Insgesamt sind zehn verschiedene Lieder einprogrammiert, die nacheinander abgespielt werden. Neben diesem Glockenspiel künden die Glocken auch jede Viertelstunde die Zeit an. Eine weitere Besonderheit ist das alljährlich in den Sommermonaten stattfindende Reitturnier. Auf dem Schlossplatz wird beim dreimal jährlich stattfindenden Volksfest jeweils am Freitagabend ein Feuerwerk abgebrannt.

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