Münsterland - Haus Welbergen


Haus Welbergen in Ochtrup

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  1. Die Wasserburg Haus Welbergen in Ochtrup, die in den Jahren von 1560 bis 1570 entstand, ging aus einem erstmals im Jahr 1282 urkundlich erwähnten Gräftenhof hervor. Bis in das Jahr 1339 waren die Herren von Welbergen die Besitzer der Burganlage. Die folgenden 300 Jahre wechselten die Besitzer der Burg mehrmals.
    Im Jahr 1688 kam die Anlage in den Besitz des Richters Roje aus Metelen und schließlich durch eine Erbschaft an die Familie Bucholtz, die das Haupthaus in seiner jetzigen Form gestaltete.
    Die Anlage besteht aus einer Vor- und einer Hauptburg und ist von einem Gräftenring umgeben. Der Besucher gelangt über eine Zugbrücke in den Wirtschaftshof der Vorburg, der vom Torhaus, Wirtschaftsgebäuden und Stallungen auf der einen Seite und von einer Mauer mit runden Ecktürmchen auf der anderen Seite begrenzt wird. Das Haupthaus ist ebenfalls vollständig mit Wasser umgeben und lediglich über eine schmale Brücke vom vorgelagerten Wirtschaftshof erreichbar.
    Die Wasserburg erlebte im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Um- und Anbauten. So nahmen in den Jahren 1730 bis 1733 die Besitzer einen grundlegenden barocken Umbau mit Anlage eines Barockgartens vor. Am Eingang zur Vorburg steht die Wassermühle, die die Besitzer in ihrer jetzigen Form zwischen 1625 und 1632 errichteten. Direkt neben der Mühle steht auch heute noch der aus dem beginnenden 19. Jahrhundert stammende Getreidespeicher.
    Der niederländische Bankier Jan Jordaan und seine Gattin Bertha erwarben 1929 die Burganlage. Nach dem Tode Jordaans gründete die Witwe, zur Erhaltung und Pflege der Wasserburg mit den dazugehörigen Natur- und Landschaftsschutzgebieten, die Bertha-Jordaan-van-Heek Stiftung. Auch heute noch fördert die Stiftung den Austausch von Kunst und Wissenschaft zwischen Deutschland und den Niederlanden und will zur Verständigung beider Länder beitragen.
    Im Jahr 1962 legte die Stiftung einen wunderschönen geometrischen Garten an, der nach historischen Vorbildern realisiert wurde. Unter der Leitung von Egon Barnard entstand hier die stimmungsvolle Anlage. Zu der Gartenplanung dieser Zeit gehört vor allem auch ein Brunnen im Zentrum des Gartens. Dieser wurde nach Vorbildern aus der Renaissance angefertigt.
    Besonders empfehlenswert ist hier ein Spaziergang entlang der ausgedehnten Gräften der Anlage. Von den umgebenden Wegen ergeben sich aus immer wieder neuer Perspektive reizvolle Blicke auf die Wasserburg. Zwei Torpfeiler aus dem Jahre 1730 markieren den Zugang zu einer ehemals intensiv genutzten Garteninsel. Hier wurden bis heute bei der historischen Gestaltung des Gartens am nordöstlichen Rand ein kleiner, als wichtiger Blickfang errichteter Pavillon und mehrere alte Bäume erhalten. Diese Bäume gehören vermutlich noch zu der Bepflanzung des barocken Gartens. Zudem zieren imposante Solitärbäume und zahlreiche alte Rhododendren die weitläufige Gartenanlage. Die meisten dieser Gewächse wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert gepflanzt. Park und Garten sind während des Tages jederzeit zugänglich. Innenbesichtigung nur auf Voranmeldung.

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