Ruhrgebiet - Neue Isenburg


Ruine Neue Isenburg in Essen

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  1. Graf Friedrich von Isenberg, wurde 1226 wegen der Tötung des Kölner Erzbischofs Engelbert von Berg hingerichtet. Seine Burgen (u.a. die Isenburg in Hattingen) wurden zerstört, und der Isenberger Besitz eingezogen. Damit wechselte der Grundbesitz, Lehnsrechte, und die einträglichen Vogteien über die wohlhabenden Reichsabteien Werden und Essen von den Isenbergern an Kurköln.
    Graf Dietrich von Altena-Isenberg (ältester Sohns des Grafen Friedrich von Isenberg) forderte den gesamten Besitz einschließlich der verlorenen Rechte zurück. Um seinen Erbanspruch auf die Schutzherrschaft über die Abteien Essen und Werden durchzusetzen, ließ er um 1240 die Neue Isenburg, auf dem Bremberg oberhalb der Ruhr in Essen erbauen. Die Burg war leicht zu verteidigen und besaß eine strategisch günstige Lage. Sie lag in Reichweite wichtiger Straßen. Mit zirka 135 mal 45 Meter Umfang war sie eine der größten Burganlagen der Region.
    Darüber entbrannte die "Isenberger Fehde" zwischen Graf Dietrich von Altena-Isenberg und seinem Onkel Heinrich IV. von Limburg auf der einen Seite sowie Graf Adolf I. von der Mark gemeinsam mit dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden auf der anderen Seite.
    1243 fand die Fehde ein Ende, und Graf Dietrich von Altena-Isenberg erhielt einen Teil des väterlichen Besitzes zurück. Da der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden die lukrativen Vogteien aber nicht wieder hergeben wollte, ließ er das "Castrum Hisinbergh" im Jahr 1244 belagern und konnte es auch erobern.
    Am 22. Februar 1248 verzichtete Dietrich von Isenberg zugunsten Kölns auf die Rechte an der Burg sowie den Vogteien über Essen und Werden und zog sich auf seine Limburg bei Hagen zurück.
    Erzbischof Konrad von Hochstaden setzte anschließend einen Burgvogt ein, der von der Burg aus die Kölner Interessen vertrat. Die Anlage wurde als Bastion im Kampf gegen die märkischen Grafen, und als Gefängnis genutzt. Bekante Gefangene waren der Paderborner Bischof Simon I. zur Lippe und Graf Adolf I. von Waldeck.
    Nach der Niederlage Siegfrieds von Westerburg in der Schlacht von Worringen nutzte Graf Eberhard I. von der Mark, die Schwäche Kurkölns, um mehrere Kölner Besitzungen zu erobern, darunter auch die Neue Isenburg, die er 1288 schleifen ließ. Die Burg wurde danach nicht wieder aufgebaut und verfiel zu einer Ruine.
    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren kaum noch überirdische Spuren von der Burg zu sehen. Unter der Leitung von Ernst Kahrs fand in der Zeit von 1927 bis 1933 eine Freilegung der heute sichtbaren Bausubstanz statt. Die Ruine ist Eigentum der Stadt Essen und als Bau- und Bodendenkmal geschützt. 1975 bis 1979 folgten kleinere Sicherungsarbeiten und Ausgrabungen, deren Funde heute im Ruhrlandmuseum ausgestellt sind. Fast 100 Meter unterhalb der Burg liegt seit 1933 der Baldeneysee.

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