Ruhrgebiet - Burgruine Isenberg


Burgruine Isenberg in Hattingen

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  1. Burg Isenberg (Isenburg) wurde für Graf Arnold von Altena (1173-1209) auf dem Isenberg in den Jahren 1193 bis 1199 errichtet. In einer Urkunde des Jahres 1200 wird die Burg dann als "Castrum Ysenberg" erstmals erwähnt.
    Burg Isenberg repräsentierte in ihrer Ausdehnung und Außenwirkung der gewaltigen Bauformen (Ober- und Unterburg jeweils ca. 120 m lang, der Bergfried etwa 20 m breit und somit einer der größten Türme seiner Art) den hohen sozialen Status und Machtanspruch ihrer Erbauer, Graf Adolf von Altena (seit 1193 Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen) sowie dessen Bruder Graf Arnold von Altena.
    1217 belehnte der Erzbischof Engelbert I. von Köln seinen Neffen Graf Friedrich (Sohn von Graf Arnold von Altena) mit der Burg Isenberg. Friedrich zog daraufhin von Nienbrügge fort auf die Burg Isenberg und nannte sich Graf von Isenberg.
    Graf von Isenberg tötete (höchstwahrscheinlich wegen Machtansprüche), am 7. November 1225 in einem Hohlweg im heutigen Gevelsberg, seinen Onkel zweiten Grades, den Erzbischof von Köln, Engelbert von Berg.
    In der Folge verhängte Kaiser Friedrich die Reichsacht (Verfolgung) und der Papst den Kirchenbann (Verfluchung) über den Isenberger. Er verlor sämtliche Vogteien und seinen gesamten persönlichen Besitz. Die Burgen Nienbrügge und die Isenburg wurden von Truppen der Vasallen des neuen Kölner Erzbischofs Heinrich von Molenark belagert und teils bis auf die Grundmauern geschleift (Beseitigt) und nie wieder aufgebaut.
    Im Jahre 1226 reiste Friedrich nach Rom, wo er vergeblich den Papst von seiner Unschuld zu überzeugen versuchte. Auf dem Rückweg bezog er in Lüttich Quartier. Dort wurde er von einem Edlen namens Balduin von Gennep erkannt. Dieser lud Friedrich zu einem Essen ein und nahm ihn gefangen. Friederich wurde nach Köln gebracht. Der Edle Balduin von Gennep erhielt die ausgesetzte Belohnung von 2100 Mark Silber.
    Am 14. November wurde Friedrich am Severinstor zu Köln auf dem Rad hingerichtet (gevierteilt). Ihm wurden Arme und Beine zerschlagen, er wurde auf das Rad geflochten und auf einer Steinsäule zur Schau gestellt. Er starb am folgenden Tag.
    Graf Dietrich von Altena-Isenberg, der Sohn Friedrichs, ließ 1241 die Neue Isenburg in Essen errichten, um seinen vermeintlichen Erbanspruch auf die Vogteirechte der Abtei Essen gegenüber dem Erzbistum Köln darzustellen. Sein Anspruch blieb erfolglos.
    Innerhalb der Ruinen steht das Landhaus Custodis. 1858 ließ der Künstler und Baumeister Max Josef Custodis das nach ihm benannte Landhaus Custodis errichten, das ihm als Sommerhaus diente.
    Einige Teile der Isenburg konnten zwischen 1969 und 1989 von insgesamt 500 Schülern des Gymnasiums Waldstraße in Hattingen wieder freigelegt werden. Das Gelände der Burg steht unter Denkmalschutz. Die Burgruine ist ein öffentlich zugängliches Denkmal. Der Verein zur Erhaltung der Isenburg betreibt heute nicht nur die Erhaltung der Burganlage, sondern auch das Museum im Haus Custodis mit Forschungs- und Grabungsergebnissen zur Isenburg.

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