Ruhrgebiet - Haus Martfeld


Haus Martfeld in Schwelm

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  1. Haus Martfeld, dessen Name sich mit sumpfiges Gelände übersetzen lässt, wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts als kurkölnischer Burgmannssitz errichtet. Doch bereits zuvor befand sich etwa 80 m von der heutigen Anlage entfernt eine Motte, die als Vorgängerbau des Martfelder Gebäudes gilt.
    Die einstige Wasserburg Martfeld gehörte zu einem Netz aus Stützpunkten, das die Besitzungen des Kölner Erzbischofs zwischen Ruhr und Wupper schützen sollte. Das bergische Gegenstück zur Martfelder Grenzburg war die Burg Beyenburg.
    Als frühe Besitzer des Gebäudes sind die Ritter Wandhoff bekannt, die unter anderem auch über ein Erzbergwerk in der Nähe des Hauses Martfeld verfügten.
    Das Hauptgebäude der frühen Martfelder Anlage war nur ein einfaches Steinhaus mit zwei Räumen: einer heizbaren Wohnküche und einem Schlafraum. Daneben gab es vermutlich noch ein paar hölzerne Wirtschaftsbauten. Später gehörten zum Haus Martfeld Wälder, eine Wassermühle im Rauental und eine Fischerei an der Wupper.
    Der Rundturm des Hauses Martfeld stammt in seinem Kern aus dem Jahre 1450 und ist der älteste Teil des heutigen Gebäudes.
    Im 17. Jh. ließ der damalige Besitzer Adolf Wilhelm Raitz von Frentz zuerst 1618 den Nordflügel und anschließend 1627 den viereckigen Torturm mit Zugbrücke errichten.
    Der Kaufmann Johann Peter Hochstein kaufte 1752 das Haus Martfeld. Er ließ den Südflügel bauen und gab dem Gebäude seine heutige Gestalt. Dazu gehörte auch, dass er 1755 den Westflügel abreißen ließ; das Haus besitzt seitdem keine geschlossene Hofanlage mehr.
    Als während des 19. Jahrhunderts die Familie von Elverfeldt in Besitz des Hauses Martfeld war, ließ Friederike Freifrau von Elverfeldt eine Parkanlage um den Gebäudekomplex herum anlegen. Die Parkanlage ist mit einer Fläche von 9,4 ha die größte im Schwelmer Stadtgebiet.
    1954 erwarb die Stadt Schwelm die Anlage Haus Martfeld vom damaligen Besitzer Freiherr Johannes von Hövel. Seit 1962 ist das Heimatmuseum im Haus Martfeld untergebracht und seit 1966 auch das Stadtarchiv. Nach mehrjähriger Restaurierung wurde im Sommer 2002 auch der Nordflügel des Hauses mit Museumscafé und Tagungsraum neu eröffnet. Auch ein Restaurant befindet sich seitdem im Haus Martfeld. Weitere historische Objekte im Park des Hauses Martfeld sind ein Haferkasten aus dem 16. Jahrhundert und ein Kollergang aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, der ursprünglich in der Schwelmer Papierfabrik Erfurt & Sohn Verwendung fand. Zur Freizeitgestaltung lädt die unmittelbare Umgebung mit einem Spielplatz, Sportanlagen, Spazier- und Wanderwegen ein.
    Das Haus Martfeld ist heute Austragungsort diverser Veranstaltungen: Neben einem Weihnachtsmarkt und einem Kunsthandwerkermarkt findet seit 1997 am Haus Martfeld jedes Jahr eine zweitägige Hochzeitsmesse statt. Der Südflügel des Gebäudes wird für Klassik- und Jazz-Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und kleinere Theateraufführungen genutzt.

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