Herrenhaus Adendorf
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Herrenhaus Adendorf um 1870
Damals: Rheinprovinz, Regierungsbezirk Cöln (Köln), Kreis Rheinbach
Grafik aus der Lithographien Sammlung von Alexander Dunck...
vor 14 Jahren
Informationen, Geschichte und Bilder - Burgen und Schlösser in Nordrhein Westfalen
Schloss Herten wurde 1376 als Lehen der Werdener Reichsabtei erstmals urkundlich erwähnt.
AntwortenLöschenDurch Heirat gelangte das "Haus Herten" Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Galen. Deren Erbtochter Elseke brachte es 1488 durch ihre Heirat im Jahr 1476 an ihren Ehemann Dietrich von Stecke zur Leythe.
Anna von Stecke heiratete 1529 Bertram von Nesselrode, Erbkämmerer der Herzogtümer Jülich und Berg. Er war von 1539 bis 1556 kurkölnischer Statthalter im Vest Recklinghausen. Ab 1520 erfolgte unter dem Coesfelder Baumeister Henric de Suer und dessen Sohn Johann der Um- und Ausbau des steinernen Wohnturms zu einem geschlossenen Kastell im Stil der Spätgotik.
Ab 1583 eine zweijährige Belagerung durch Gebhard I. von Waldburg während des Truchsessischen Krieges.
Im Jahre 1687 vernichtete ein schwerer Brand große Teile des Nord- und Südflügels, bei dem auch die wertvolle Bibliothek größtenteils zerstört wurde. Freiherrn Franz von Nesselrode-Reichenstein baute das Schloss in seiner heutigen barocken Form bis 1702 wieder auf. Mit dem Wiederaufbau der Schlossgebäude erteile Franz von Nesselrode-Reichenstein den Auftrag, nördlich der Gebäude einen Park nach dem Vorbild französischer Barockgärten anzulegen.
Freiherr Franz von Nesselrode und Reichenstein wurde 1702 von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben. Als der letzte männliche Vertreter der Hertener von Nesselrode, Johann Franz Josef Reichsgraf von Nesselrode, 1826 starb, gelangte das Schloss über Johanns Erbtochter Charlotte an die Familie derer von Droste zu Vischering, die noch im gleichen Jahr ebenfalls in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Nachdem die Familie ab 1920 auf Schloss Merten in Eitorf residierte und damit Schloss Herten als Wohnsitz aufgegeben hatte, verfiel die Anlage.
Während der Ruhrgebietsbesetzung 1923 bis 1925 diente sie noch als Unterkunft für französische Truppen. Nachdem das Schloss nach 1925 nicht mehr genutzt wurde, brachten die durch den Bergbau verursachte Bodensenkungen die Anlage beinahe zum Einsturz. Ab 1967 wurden Sicherungsmaßnahmen an den Fundamenten der Gebäude vorgenommen.
Seit 1962 steht die Schlossanlage unter Denkmalschutz.
Durch die Initiative des Landesverbandes wurde 1974 eine umfangreiche Renovierung möglich, die erst 1989 beendet wurde. Nach der 50-jährigen Vernachlässigung in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war die Parkanlage vollkommen verwildert. Ihre Wiederherstellung wurde zeitgleich zu den Restaurierungsmaßnahmen an den Schlossgebäuden ab 1974 vorgenommen, so dass der Park 1981 der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden konnte. Insgesamt sollen im 30 Hektar großen Park ca. 140 verschiedene Gehölze wachsen. Die heutige Form des Hertener Schlossparks geht auf den Düsseldorfer Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe zurück. Er gestaltete den französischen Garten in den Jahren von 1814 bis 1817 zu einem englischen Landschaftsgarten um.
Heute beherbergt Schloss Herten ein Cafe und wird vielfältig kulturell (u.a. Kulturfestival Ruhr, Hertener Schlosskonzerte, Kunstmarkt) genutzt.