Ruhrgebiet - Haus Witten


Haus Witten in Witten

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  1. Haus Witten (auch Burg Berge zu Witten) ist ein früherer Rittersitz, der von Rötger von Witten und seinem Bruder Franco um 1470 errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung (Haus op dem Berge) stammt aus dem Jahre 1479. Das Rittergut lag auf einem Abhang zur Ruhr, teilweise durch einen Graben und eine Gräfte, die von der Huistenbecke gespeist wurde, geschützt. Während des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits 1651 wurde Haus Witten durch die Truppen des Herzogs Karl von Lothringen in Brand geschossen. Gerhard Wennemar von der Recke, Gerichtsherr von Witten, ließ das Haus 1701 wieder aufbauen. Im Jahre 1790 wurde die Anlage vom Kaufmann Johann Friedrich Lohmann aus Schwelm gepachtet, der auf dem Gelände eine Gussstahlfabrik und eine Kornbrennerei einrichtete. Umbauten von 1878 veränderten das Erscheinungsbild des Hauses stark. Aufgrund des schlechten Zustands wurde im Jahre 1937 Haus Witten an die Stadt Witten verkauft. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus durch Luftangriffe erheblich beschädigt. Erhalten blieben der Turm zur Straßenseite, Teile des Wohntraktes und die Außenmauern der drei Flügel. Nach der Bombardierung wurden Gebäudeteile wie etwa Giebel entfernt, um die Ruine zu sichern. 1964 kam es aufgrund erneuter Sicherungsarbeiten zu weiteren Substanzverlusten. Es wurde erwogen, die Reste des Hauses Witten als "gepflegte Ruine" zu erhalten. 1975-1988 wurde die Ruine dann in neun Bauabschnitten restauriert. Seit 1988 entwickelten sich mit Unterstützung der Landesregierung neue Perspektiven. Das Haus Witten sollte durch Ausbau neue Räume für kulturelle Projekte bieten. Dabei sollte auf eine historische Rekonstruktion verzichtet werden. Die neu zu errichtenden Bauteile sollten sich bewusst in Material und Form von der alten Substanz absetzen. Haus Witten beherbergt heute die städtische Musikschule und die Volkshochschule der Stadt Witten.

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