Ruhrgebiet - Schloss Berge


Schloss Berge in Gelsenkirchen

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  1. 1248 erscheint mit dem Ritter Dietrich erstmals das Adelsgeschlecht derer von Berge als Eigentümer der damaligen Burg.
    Letzter Vertreter dieses Geschlechts auf Berge war Gerlach, der 1433 kinderlos verstarb. Seine Witwe verkaufte das Haus und die umliegenden Güter an den Ritter Heinrich von Backem von Haus Leythe. Als die männliche Linie dieser Familie mit Jörgen von Backem erlosch, brachte dessen Erbtochter Hartlieb Haus Berge durch Heirat mit Georg von Boenen an dessen Familie. Dieser ließ ab 1530 die wehrhafte Anlage zu einem Schloss ausbauen. In den folgenden Jahren erlangte Berge die beherrschende grundherrliche Stellung nördlich der Emscher und damit einhergehend entsprechendes gesellschaftliches Ansehen. Um 1700 wurde im Süden der Herrenhausinsel ein erster Park angelegt.
    Unter Ludolf Friedrich Adolf, Freiherr von Boenen, stieg die Familie dann durch Heirat in den Reichsgrafenstand auf. Fortan nannten sich die Schlossbesitzer "Grafen von Westerholt". Die Erhebung in den Grafenstand verpflichtete auch zu einer gehobeneren Lebensführung, der das alte Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert nicht mehr genügte. In den Jahren 1785 bis 1788 wurde das alte Gebäude deshalb teilweise abgetragen und unter dem Baumeister Engelbert Kleinhanz im klassizistischem Stil neu errichtet. Die Parkanlage wurde erweitert. Nach dem Umbau weilten als Gäste u.a. Kaiser Napoléon und Marschall Blücher auf dem Schloss.
    Nach dem Tod der letzten auf Schloss Berge lebenden Bewohnerin, Gräfin Jenny von Westerholt, wurde im Schloss ein Wirtschaftsbetrieb eingerichtet.
    1924 erwarb die Stadt das Schloss mitsamt dem 102 Hektar großen Gelände zum Preis von 1,4 Millionen Goldmark und richtete dort eine Volkserholungsstätte mit Gast- und Wirtschaftsräumen ein. Dazu erfolgte ein Umbau des Hauses, in dessen Zuge die Vorburg, die Wirtschaftsgebäude und die neugotische Kapelle abgerissen wurden. Der Park wurde vergrößert und im alten Stil wieder instand gesetzt. Zugleich entstand gegenüber dem Haupteingang des Schlosses der Berger See.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Stadt Gelsenkirchen Schloss Berge 1952/53 restaurieren. Weitere Restaurierungsarbeiten folgten zuletzt in den Jahren 2003/04.
    Seit Juli 1988 steht die gesamte Anlage unter Denkmalschutz.
    Gemeinsam mit dem im Schlossgebäude beheimateten Hotel und Restaurant, den beiden Gärten des Schlosses sowie dem Berger See und dem Gelsenkirchener Stadtwald dient sie heute als Naherholungsgebiet.

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