Ruhrgebiet - Schloss Werdringen


Schloss Werdringen in Hagen

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  1. Wasserschloss Werdringen war ein Lehen der Herren von Volmestein und wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich Erwähnt. Damals gehörte es zum Besitz der Erzbischöfe von Köln. Im Territorium der Herren von Volmestein befand sich auch der Hof und die Kirche zu Hagen.
    Werdringen war vom 13. bis 15. Jahrhundert im Besitz der Herren von Dobbe, die unter anderem auch zum Stadtadel in Dortmund zählte und mit den Grafen von der Mark verbunden waren.
    Nach der Eroberung der Burg Volmarstein 1324 durch die Grafen von der Mark wurde Werdringen ein Teil der Grafschaft Mark.
    Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit wechselten die Eigentümer mehrfach. Nachgewiesen sind die kleinadeligen Familien Dobbe, Düdinck, Capelle, Berchem und Grüter. 1617 wurden die Freiherren von der Recke-Volmestein als Erben des ausgestorbenen Geschlechts Dobbe mit dem Gesamtbesitz belehnt.
    In der Soester Fehde erfolgte 1449 die Beschießung, Teilzerstörung und Brandschatzung des Adelssitzes. Wiederaufbau im 15. Jahrhundert.
    Ende des 18. Jahrhunderts war die Anlage bereits stark beschädigt und ruinös. Neben dem Abbruch der hölzernen Zugbrücke, die 1800 durch eine heute noch vorhandene Steinbrücke ersetzt wurde, erfolgte auch der Abbruch der bis dahin über 2 Meter hohen Ringmauern, die heute nur zur Hälfte der ursprünglichen Höhe erhalten sind, und Teilen der mittelalterlichen Gebäude.
    Um 1830 nahm eine Linie der 1817 in den preußischen Grafenstand erhobenen Adelsfamilie von der Recke-Volmestein ihren Wohnsitz auf der Wasserburg Werdringen. 1856/57 ließ Graf Ottomar von der Recke-Volmestein Teile der mittelalterlichen Gebäude renovieren und zu einem Wasserschloss ausbauen. Das aus dem 13./14. Jahrhundert stammende "Herrenhaus" mit seinem Stufengiebel sowie das im Spätmittelalter ursprünglich als Wohnhaus, dann aber als Remise dienende Gebäude blieben jedoch weitgehend unverändert.
    Um 1870 wurde der Wohnsitz der Grafen nach Schlesien verlegt. Das Wasserschloss diente anschließend als Wohnsitz des Aufsehers und später als landwirtschaftlicher Betrieb. Im 20. Jahrhundert verfiel es zusehends. Nachdem das Wasserschloss fast vollständig zerfallen war, wurde es 1977 von der Stadt Hagen erworben.
    Seit 1985 wurden in Zusammenarbeit mit einem Bürgerverein umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, die mit der Einrichtung des Museums für Ur- und Frühgeschichte beendet waren. Das Museum zeigt auf drei Etagen die Entwicklung des Lebens und der Siedlungsgeschichte in Südwestfalen seit 450 Millionen Jahren.
    Die nähere Umgebung des Wasserschlosses ist eine Geschichtslandschaft und zählt zu den wichtigsten Fundgebieten für Fossilien und archäologische Funde. Nicht weit vom Schloss entfernt befindet sich der frühere Steinbruch Hagen-Vorhalle. Dort wurden die weltweit ältesten bekannten Fluginsekten der Erdgeschichte entdeckt.
    Es besteht eine kleine Schlossgastronomie, die parallel zum Museum geöffnet ist. In jedem Jahr findet ein großes Museumsfest sowie ein "Mittelalter Spectaculum" statt.

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