Ruhrgebiet - Haus Weitmar


Haus Weitmar in Bochum

1 Kommentar:

  1. Das Haus Weitmar in Bochum entwickelte sich vom Bauerngehöft aus dem 11. Jahrhundert zum Rittersitz, als im Jahre 1464 der Amtmann Wennemar von der Brüggeney genannt Hasenkamp ein neues Wohnhaus errichtete. Die Familie von Galen hatte auf ihre Rechte an dem Hof verzichtet. Im Jahre 1481 belehnte der Abt zu Werden Wennemar von Hasenkamp mit dem Holzrichteramt der Weitmarer Mark und dem Hof Bisping, der ebenfalls zur Abtei Werden gehörte. Ein neues zweistöckiges Haus aus Ruhrsandstein, das von einer von der Linnebecke (Lindener Bach) gespeisten Gräfte umzogen war, wurde 1592 durch Johann von Hasenkamp errichtet. Nach 300-jährigem Besitz starb 1765 mit dem Tod des letzten, unverheirateten Johann von Hasenkamp dieses Geschlecht in Haus Weitmar aus. Das Kloster Werden übernahm Schloss und Güter. Um 1775 erwarb Friedrich Goswin von Vaerst das Gut, kaufte sich von der noch bestehenden Lehnsherrschaft der Abtei Werden frei und verkaufte den Besitz 1780 an Friedrich von Berswordt-Wallrabe. Die Sylvesterkapelle nördlich des Schlosses wird urkundlich erstmals 1397 erwähnt. Sie weist gotische und romanische Elemente auf. Ihre Errichtung könnte bis in das 11. Jahrhundert zurückgehen. Im Jahr 1464 wurde sie weiter ausgebaut. Schutzpatron der Kapelle war Papst Silvester I.. Während der Reformation wurde die Kirche evangelisch, 1572 wurde der erste lutherische Pastor eingestellt. 1890 verkaufte die evangelische Kirchengemeinde den Kirchenbesitz mit der Kirchenruine an Ludwig von Berswordt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen drei Grabplatten. Unter der Kapelle befindet sich eine nicht zugängliche Grabkammer, in der auch Herren von Haus Bärendorf bestattet sind. Bei einem Fliegerangriff am 13. Mai 1943 im Zweiten Weltkrieg wurde Haus Weitmar von Bomben getroffen. Ein Stall- und Wohngebäude aus dem späten 19. Jahrhundert wurde 1968 abgebrochen. Vom Schloss und der Kapelle blieben nur noch die Außenmauern stehen. Der Park mit seinen alten Bäumen und die Ruinen sind seit etwa 1976 der Öffentlichkeit zugänglich.

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